BLOG TITEL mit ROTEN GROSSBUCHSTABEN AUF WEISSEM HINTERGRUND mit der Aufschrift "SOG A MOI N., WOS SAN BIERGARTEN GEHEIMNISSE, EIGENTLICH?

Oiso guad, dann lasst uns mal eintauchn in die tiefe, unbekannte Welt des Biergarten

und a historischen Spaziergang in das Brauwesen, dem Brauchtum, da guaden Musi macha.
Du woasst, dumm sterbm musst ned daherin, oiso:
mach da a Hoibe auf,
leg de Fiaß hoch und fang o zum Lesn:

🥨 Das geheime BIERMAß

Mei, a frina gab’s de Schlawiner.
Im 19. Jahrhundert wurde beim Maßkruag und sei Maß oft von den Brauern sauba trickst.
Einige KEFERLOHER hatten dickere Böden oder a dickers Glas, und so kams, dass man quasi nia ganz oan Liter ausgschenkt hod.
Da Gast hod’s nia gmerkt, weil da SCHAUM und de MUSI so de Sinne benebelt ham, dass des eana wurscht war.
Aba wia bei jedem klassischen Schwindel: irgendwann flog’s auf!
Mit der Einführung vom Eichzeichen auf’m Kruag, hod des Schlawinern a glei aufgheard.
Heid san de Preißn de Einzigen, de des Eischenka ned checkn.

🥨 Der Biergarten als HEIMLICHE ZEITUNG

Bevor’s Radio und Fernseh gab, war da Biergarten fia die Leit sowas wia a Nachrichtenbörse.
In den Biergärten zogn de Musikanten von Dorf zu Dorf umher und trugen ned nua Liader, sondern a olle Gerüchte,
wuide Liebesg’schichtn und politische Botschaften weida.
So is die guade Musi ned nur Unterhaltung gwesn, sondern war DIE heimliche Informationspolitik.

🥨
Der BIERPFENNIG – der heimliche Sozialtopf

In manchen Münchner Biergärten und a in den oidn Bräustuben, gab’s heimlich den Bierpfennig:
ein Pfennig pro Maß wurde von den Wirten einbehalten, offiziell fia Schäden & Schankrecht.
Tatsächlich hom manche Wirtsleid damit de Musikanten und de Armen im Viertel finanziert oder es ois Bestechungsgeld für den Stadtrat gnutzt, damit sie weida ausschenken durften.
Koana hod drüber gredt aba jeda hods gwusst.

🥨 Das geheime LIEDVERBOT

Es gab Zeiten, zum Beispiel um die 1840er, da war des Singen bestimmter Liader verboten,
weil zu revolutionär oder zu spöttisch über de Kirch oder den König hergsunga wurde.
De Wirtsleit kannten aber ihre Pappenheimer scho sau guad und so kams, dass de Musikanten
verbotene Strophen in harmlose Gstanzl eibautn.
Wer’s verstand, lachte und trank,
wer’s ned verstand, hörte nur Blasmusi sei Leb’n lang –
und so kams, dass die Volksmusi als a subversive Waffe lebte, so ganz heimlich, hinter Maßkrügen, verstehst.

🥨 Die SCHLEICHKAPELLE 

Wia scho erwähnt, durfte mancherorts koa Musi im Biergarten gspuit wern, weil die grantigen
Nachbarn sich oiwei beschwert ham. Da musst a Lösung her und so nahm des sei Lauf, dass de Musiker mindesten 50 Meter hinterm Biergartenzaun quasi "inkognito" aufspuit ham und zwar in den Biergarten hinein.
Der Wirt hod eana des Bier rausgstreckt, die Polizei konnt nix macha, weil die Musikapelln ja ned IM, sondern AUßERHOIB vom Biergarten aufgspuit hod. 
Und so ist de Tradition der Wander- und Wirtshausmusiker enstanden, de sogenannte SCHLEICHKAPELLE. 

🥨 Das BIERFUIZL – der geheime Spickzettel 

A jeda kennts: den Bierdeckel, den Untersetzer, des Bierfuizl hoid.
Friand schreiben Musikanten eana Strophen der Gstanzl oder Spotverse drauf,
da Wirt notierte de Bierschulden der Stammgäste,
manchmaoi san a heimliche Liebesbotschaften von Tisch zu Tisch ganga und wenn da
Bierfuizl voll war, dann hod man eam verbrannt, oiso gab's koane Beweise fia nix, verstehst.
Und weil MOGST SCHMUSN?® mit am Bierfuizl auf da Wiesn geboren is,
mogst jetz sicha wissn, wia der Bierfuiz übahaupts enstanden is!

GUAD, du neigierigs Ludda - hier host es:

Der Ursprung vom Bierfuizl geht bis ins 19. Jahrhundert zruck.
Damois war Bier in den Wirtshäusern, den Bräustuben und den ersten Biergärten gang und gäbe, aba die Kriag warn oft aus Ton oder sau dickem Glas.
Wenn der Kruag frisch zapft war, perlte es außen ganz schee.
De Tische war’n aba meist aus rohem Holz.
Das Wasser lief obe, es bildeten sich Ringe, das Holz quoll dick auf und den Wirt hods gar ned gfreid.
Oiso, was tat er?
Er schnitt kloane Filzscheiberl aus oidn Wollstoffen und legt’s se unter den Kriag.
Des Bier lief nimma auf den Tisch, weil der Filz die perlende Feuchtigkeit sofort aufsog,
so wia da Blick vo mei Gspusi, verstehst.

Aber jetzt frogst di sicha: warum aus Fuiz?
Ja, weil der praktisch, wiederverwendbar und sau billig war.
Früher war Fuizl, aus Wolle gepresst, a Allzweckmaterial fia de Huat, Schuah, Janker oder a als Dämmung. 

Gnutzt hod man’s, weil Wollfuiz de Flüssigkeit suba ausaugt und sau guad trocknet.
De Wirte und Brauer nutzten oiso a Material, wos ‘se eh hatten,
weil in den Brauereien die Wolle und da Fuiz a als Dichtmaterial fia die Zapfhähn eigesetzt wurdn san.

Und dann kam’s, wie’s kommen musste, weil da Bierfuiz lag ja eh immer auf’m Hoiztisch.
De Wirtsleit und de Gäste kritzelten Notizen drauf, wia z.
B.:

🍻 drei Maß [da hod da Kellner glei gwusst, wie vui no offen war],
🍻
Gstanzl von de Musikanten,
🍻 a ganz a gscheider Wirt hod dann die Zech der Gäste heimlich addiert,
🍻 oda da Gast schrieb a Schnapsgedicht auf.

Kurz g’sogt:
aus’m Filz is langfristig da Papperdeckl worn, weil’s billiger und bedruckbar is und als guader Werbeträger dient.
Und warum MOGST SCHMUSN?® auf’m Bierfuizl und des a no auf da Wiesn geboren wurde, wos es mit dem Verbot der Tanzmusi, der Klangkammer und vui mehra auf sich hod? Des erzähl i da ausführlich a anders moi, wenn i’s gschriebn hob – bei einer Schaumigen unterm Kastanienabaam, verstehst!

Bussi, 
de N.

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