Kaum ein Ort verkörpert das bayerische Lebensgfui so sehr wie der Biergarten und dessen Wirtshaus. Zwischen Kastanienbaam, Bierbank und dem Klang von da Musi liegt a Stück Hoamat.

Kaum ein Ort verkörpert das bayerische Lebensgfui so sehr wie der Biergarten und dessen Wirtshaus. Zwischen Kastanienbaam, Bierbank und dem Klang von da Musi liegt a Stück Hoamat.

Und des ned nur für uns grantigen Bayern, sondern für alle die wissn, wia sich’s PARADIES anfühlt.
A Tradition vom Holzfassl bis zum Stammtisch!

Was wär a Biergarten ohne a Holzfassl, des frisch o’zapft werd?
Oh mei, i mog gar ned dran denken ABER w
enn die Schankglockn bimmelt, dann wissn alle bescheid:
jetzt fließts wieda zackig und frisch aus’m Hoizfass!

Und während das Bier zischt, die Maß ins Hirn glangt und da Opa am Stammtisch Schafkopfn spuit, frogst di vielleicht:
SOG A MOI N., WOS IS'N DES FIA A WAHNSINN MIT DE HOIZFASSL BEI EICH?
Und Du woasst, dumm sterbm muasst bei mir ned, also hoi da no a SCHAUMIGE und i erzoi derweil a bisserl wos.

Die Lagerung vom Bier im Hoizfass hod bei uns in Bayern historische, praktische und kulturelle Gründe. 
Aber fang ma mit den FAKTEN an:

Bierfässer gibt es seit der Antike, aber das klassische Holzfass aus Eiche, des is erst im Mittelalter zur Standardform für die Lagerung und den Transport von Bier geworden. Bei uns in Bayern etablierten sich die Holzfässer ab dem 15. Jahrhundert,
vor allem wegen der Lagerung in den kühlen Isar- und Felsenkellern, bedeckt von Kastanienbäumen.
Früher war ein Fass nicht nur ein Transportbehälter, sondern a ganz großer Teil des Reifeprozesses!
Man kann fast sogn:  das Bier lebte und reifte im Fass weiter.

Das Bierbrauen in Bayern ist ein Brauchtum und hat hohe Tradition.
Holzfässer san zutiefst in unserem Wesen verwurzelt und das vor allem auch auf da WIESN!
Da wo das Anzapfen eines Holzfasses, um Punkt 12, den feierlichen Beginn der Schönsten Zeit des Jahres oder wie mia a sogn: 
die 5te Jahreszeit, markiert. 

A Hoizfass des is a Teil des bayerischen Selbstverständnisses. Merk da des!

Obwoi heid zu Dog, Hoiz eher selten zur langfristiger Lagerung des Biers verwendet wird, ähnlich wia beim Wein, verleiht so a Hoizfassl geschmackliche Nuancen durch die Aromaeigenschaften des Holzes. Holz atmet! Dadurch lässt es minimale Mengen an Sauerstoff durch, was dem Bier a bsondere Reife und rundere Aromen verleihen kann. Zum Beispiel beim Bock, also dem Maibock grod, kann des Hoiz sogar a Geschmack übertragen, besonders bei leicht getoasteten Hoizfässer.

Bei uns in Bayern lebt das Holzfass weiter
🍻 als Wiedererkennung, 
🍻 als Traditionsobjekt, 
🍻 als Geschmacksträger und 
🍻 als emotionales Bindeglied zur Geschichte und Handwerk.

Bierfässer wurden früher vom KÜFER, oda auch als Fassbinder gekannt, hergestellt. Heute im Jahr 2025 ist das leider ein aussterbender Handwerksberuf. Bei uns in Bayern galt besonders die Region Franken als Zentrum des Fassbaus.
A guader Küfer hod Jahre an Ausbildung braucht, um sein Handwerk zu vollziehen. 
Das Eichenholz wird luftgetrocknet, gebogen, gehobelt, zusammengesteckt, mit Eisenreifen fixiert und des ois per HANDARBEIT! 
Heid gibt’s nur noch wenige aktive Küfer in Bayern. Schätzungen gehen von unter 10 echten Fassbinder aus,
meist noch in Familienbetrieben. #chapeau!

Wenn also in unseren paradiesischen Biergärten ein echtes Holzfass o‘zapft werd,
passiert des a aus emotionalen Gründen, weil a Hoizfassl vermittelt unsere tiefverwurzelte Liebe zum Handwerk, Gschicht und unserm Lebensgfui.

Hoasst fia di:
das Anzapfen vom Hoizfass, des is oiwei a Zeremonie, host mi!

Und weil a jede guade Sach, a gscheids Werkzeug braucht, hom mia a Zapfwerkzeug dabei:

als erstes brauchst an Bock, des is a guads G’stell [na i moan ned s’Spatzl], auf dem das Fass stabil steht. Mit dem Zapfhahn wird das Fass o‘zapft. Den Hoizschlegel oda a Zapfhammer genannt, brauchst um den Zapfhahn gschmeidig ins Fassl zu schlagn.
Die Profis brauchen oan Schlog, de Guadn zwoa, und „mia übn no“ ab drei aufwärts.

Damit das #1328 Gold nachdem Anstich aus dem Zapfhahn fließen kann, is gleichzeitig von oben a Luftzufuhr nötig.
Vielleicht host des a moi auf da Wiesn oder aufn Volksfest gsehn:
a zwoater Mann schlogt nachm Anstich a Luftventil oben am Fassl o.
Ohne die Luftzufuhr, auf Grund des entstehenden Unterdrucks im Fass, dat ziemlich schnell koa Bier mehr ausm Hahn laffa.

Und glab ma’s: des is ned zum lacha!

Aba Achtung:
es gibt a Fässer die nur ein Hoiz oder gar noch schlimmer, a PU Hoizmantel haben, jedoch des Innenleben a Edelstahl-Inlay is, sodass das Bier technisch nicht mit dem Hoiz in Berührung kummt und man fast moant das ma der Täuschung erlegen is,
aba i sag euch oans: a geschultes Auge sigt des glei!

Oiso ist die Quintessenz meiner BLOG-G‘schicht:
a echtes Holzfass im Biergarten is mehra als Nostalgie,
es is a Stück Braukultur, a Hommage ans Handwerk und unser bayerisches Lebensgfui.

Und o’zapfn? Des kann ma oder ned!
Aba wenn die Schankglockn wieder leit, dann woasst jetzt bescheid, der Hirsch lafft, 
weil dort kennans ihr Handwerk, die Schankleit!

WOS A HIRSCH IS - MOGST WISSN? - Herrschaftszeiten
dann klick die hera, dann sama inhaltlich wieda mehra

Prost und bis boid am Zaun, unter mei Kastanienbaam!

Bussi,
de N.

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